Frakturen der Gliedmaßen bei Pferden galten lange als tödliche Verletzungen. Heutzutage können wir dank neuer interner Fixationstechniken viele dieser Pferde retten. Mit Hilfe von CT-Scans können wir oft auch komplexe Frakturen minimal-invasiv reparieren. Die Grundprinzipien zur Reparatur einer Fraktur sind wie folgt:
- Ordnungsgemäße Immobilisierung der Gliedmaße für den Transport (um Verletzungen des Weichgewebes und der Frakturfragmente zu vermeiden)-
- Minimal-traumatische Chirurgie
- Genaue Reposition der Fraktur, insbesondere an der Gelenkfläche, wenn die Fraktur intraartikulär ist
- Starke interne Fixation
- Schnelle postoperative Mobilisierung

Die Behandlung von Frakturen kann mit verschiedenen Techniken erfolgen. Die Wahl der Technik wird durch die Art der Fraktur sowie den gebrochenen Knochen bestimmt:
- Rekonstruktion der Fraktur mit Schrauben: Diese Technik wird am häufigsten bei Frakturen der kurzen Knochen (z.B. Fesselbein, Kronbein, Hufbein) angewendet. Equitom ist ein Pionier in der Verwendung von CT-gestützter Navigation zur Reparatur solcher Frakturen. Dies ermöglicht es, sogar sehr komplexe Frakturen minimal-invasiv zu reparieren.
- Stabilisierung mit Platten und Schrauben: Die Entwicklung neuer Platten und Schrauben ermöglicht es auch, Frakturen der langen Knochen bei Pferden zu reparieren. Abhängig von der Art der Fraktur, dem Gewicht und dem Temperament des Pferdes können Frakturen der Mittelhandknochen, Radius, Ulna und Tibia repariert werden. In einigen Fällen können sogar Femur- und Humerusfrakturen (bei Fohlen) repariert werden.
- Arthrodese: In einigen Fällen ist der Gelenkschaden so groß, dass die Funktion des betroffenen Gelenks nicht gerettet werden kann. In solchen Fällen muss die Fraktur mittels Arthrodese (Gelenkversteifung) repariert werden. Dies kann bei sehr komplexen Frakturen der Fessel- oder Kronbeinknochen der Fall sein.
- Transfixation Pin Cast: Dieser externe Fixateur kann bei Frakturen der Phalangen (Fesselbein, Kronbein oder Hufbein) verwendet werden, die für die vorhergehenden Techniken nicht geeignet sind (z.B. zu kleine Fragmente, offene Fraktur). Hierbei wird eine Gipskonstruktion um mehrere Stifte im Mittelhandknochen erstellt, um das Gewicht der Fraktur während der Heilung zu tragen.

Für weitere Informationen über Frakturen können Sie die untenstehenden Artikel konsultieren:
- Frakturen
- Griffelbeine